Auf Lanzen gespießt wurden Karpfen, als die Neustädter von ihren Raubzügen zu den Teichen in Oppurg, Lausnitz und Dreitzsch in die Stadt zurückkehrten. Der Fischzug Neustädter Bürger und Bauern aus der Umgebung war der Auftakt einer Revolte im April 1525. Ein Festumzug, ein in Haft verstorbener Bauer, ein Lager vor den Toren der Stadt, die Verwüstung des Gutes der Familie von Eichicht in Dreitzsch und das Verfassen der Zwölf Beschwerdeartikel sind Schlaglichter einer Dramaturgie des Bauernkriegsgeschehens an der Orla.

Eine Ausstellungserweiterung im Lutherhaus zu „500 Jahre Bauernkriegsgeschehen an der Orla“ stützt sich auf die jüngste Forschung zum Bauernkrieg in der Region und auf ein Quellenkonvolut zur Bauernkriegsgeschichte in Mitteldeutschland, welches die Berichte der beteiligten Neustädter Bürger beinhaltet. Diese historischen Dokumente zeichnen ein Bild der dicht gedrängten Ereignisse, die in der letzten Aprilwoche des Jahres 1525 in Neustadt stattfanden.

Die kleine, multimedial konzipierte Ausstellung skizziert nicht nur die Geschehnisse des vergleichsweise kurzen Aufstandes Tag für Tag, sondern beleuchtet auch das Verhältnis von Bauern und Bürgern, sowie die Praxis des Fischzugs als Alleinstellungsmerkmal der Neustädter Revolte. Mit Darstellungen und Exponaten nimmt sie die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in Stadt und Umland vor 500 Jahren.

Eröffnet wird die Ausstellungserweiterung am Sonntag, den 27. April um 10.30 Uhr im Lutherhaus. Die Ausstellung wird über den Sommer zu sehen sein.