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Markt 1, 07806 Neustadt an der Orla

Stadtportrait

Neustadt liegt malerisch im östlichen Saaleland. Mit knapp 9.100 Einwohnern, acht Ortsteilen auf einer Fläche von 86,07 km² bietet die Stadt abwechslungsreiche Landschaften und ein lebendiges Stadtleben.

Das Stadtzentrum ist umringt von sanften bewaldeten Anhöhen und bietet rund um den mittelalterlich-denkmalgeschützten Stadtkern außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten. Besonders das harmonische Ensemble des geräumigen Marktplatzes mit dem spätgotischen Rathaus hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Am Markt steht außerdem das Neustädter Lutherhaus, nur eines der Zeugnisse wirtschaftlicher Blüte, die die Bürger von Neustadt mit dem Tuchmacher- und Gerberhandwerk im Mittelalter erlangten. Heute beherbergt das begehbare Schaudenkmal eine moderne Dauerausstellung sowie die TouristInformation und ist somit der Anlaufpunkt für alle Besucher. In direkter Sichtweite befinden sich die historischen Fleischbänke, welche als mittelalterliche Ladenstraße des Metzgergewerbes errichtet wurden. Einen der wertvollsten Schätze der Stadt können Besucher in der Stadtkirche St. Johannis bewundern: Hier steht ein Altar aus der Werkstatt Lucas Cranachs und zwar der Einzige, der heute noch heute an dem Ort steht, für den er vor 500 Jahren bestimmt war. Im Ortsteil Knau lebten einst die Ritter und noch heute wandelt man im Park des Rittergutes auf den Spuren der Freimaurer. Die Siedlungen in Arnshaugk und Neunhofen dagegen erzählen mit ihrer historischen Bausubstanz sogar die allerältesten Geschichten des ganzen Orlatals. Davon zeugen beispielsweise die Burgkapelle von Arnshaugk oder die tausendjährige Dorfkirche in Neunhofen.

Kulturell, sportlich, traditionell und naturinteressiert sind die knapp 70 Vereine der Stadt Neustadt an der Orla. Vielfältige Aktivitäten und Gemeinschaften prägen das aktive Vereinsleben. Ebenso lebhaft machen die Stadt die abwechslungsreichen kulturellen Angebote und Veranstaltungen. Neben dem großen Stadtfest BORNQUAS und einem heimeligen Adventsmarkt, gilt Neustadt zur fünften Jahreszeit als Faschingshochburg.

Neben den kulturellen Besonderheiten bietet die umgebende Natur eine großartige Kulisse für Wanderungen und Radtouren entlang der einstigen Handelsroute „Hohe Straße“, zum Bismarckturm oder im „Land der tausend Teiche“, ein Naturschutzgebiet, was sich nicht nur über seine landschaftliche Schönheit, sondern auch durch seinen Artenreichtum an heimischen Wildtieren auszeichnet. Die Kleinaer Höhe im Süden des Ortes, mit einer Höhenlage von 531 m über dem Meeresspiegel, bietet eine wunderschöne Aussicht über die Orlasenke, das Dreba-Tal bis hin zum beginnenden Schiefergebirge und den Saalfelder Höhen.

Neustadt an der Orla versteht sich zudem als Wirtschaftsstandort, der neben modernen und innovativen Unternehmen auch über traditionelle Handwerks- und Gewerbestrukturen verfügt. In zwei vollständig erschlossenen Gewerbegebieten und einem derzeit entstehenden Sonder- und Gewerbegebiet produzieren klein- und mittelständische Unternehmen sowie ortsansässige Handwerksbetriebe. Die Bereitstellung adäquater Gewerbeflächen in vorteilhafter infrastruktureller Lage mit direkter Anbindung an die Bundestraße 281 sowie die A9 mit dem nahegelegenen Hermsdorfer Kreuz als Kontenpunkt mit der A4 bildet den Grundstein für die gegenwärtige und künftige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und ihre Bedeutung als Arbeitsplatzstandort.

Ansprechpartner

Postanschrift
Stadt Neustadt an der Orla
Markt 1
07806 Neustadt an der Orla

Imagebroschüre "Die Orlaregion erleben" Neustadt an der Orla & Pößneck

• 16 MB • 32 Seiten • Information rund die Region Neustadt an der Orla und Pößneck mit ihren wunderschönen Ausflugszielen; beschilderten Wanderwegen und den Dingen; die ein Besucher auf keinen Fall verpassen darf • Download der Imagebroschüre

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Neustadt an der Orla ist sehr gut mit Bahn und Bus erreichbar.


Mit Pkw und Reisebus

Mit dem PKW oder dem Reisebus aus Richtung Berlin oder München kommend, erreichen Sie uns über die A9.

  • A9 Richtung Berlin: Nehmen Sie die Abfahrt Triptis und folgen der B281 in Richtung Saalfeld bis zur Abfahrt Neustadt an der Orla auf der Umgehungsstraße.
  • A9 Richtung München: Nehmen Sie die Abfahrt Dittersdorf folgen der Landstraße in Richtung Neustadt an der Orla.

Mit dem PKW oder dem Reisebus aus Richtung Saalfeld/Pößneck kommend, erreichen Sie uns über die B281, Abfahrt Neustadt an der Orla.

Die Zufahrt ins Stadtzentrum und zum kostenfreien Parkdeck sind in der ausgeschildert.

Nutzen Sie zur Reiseplanung auch den Routenplaner auf Google-Maps.


Mit dem Flugzeug

Folgende Flughäfen befinden sich in der mittelbaren Umgebung von Neustdt an der Orla

Kurz und informativ: Wissenswertes zu Neustadt  an der Orla

Stadtgründungsjahr1291 (erste urkundliche Erwähnung)
BundeslandThüringen
LandkreisSaale-Orla-Kreis
erfüllende Gemeindefür Kospoda
BürgermeisterRalf Weiße (Bündnis für Neustadt)
Postleitzahlgebiet07806
Vorwahl036481 und 036484 für die Ortsteile Dreba und Knau
Gemeindeschlüssel16 0 75 073
Kfz-KennzeichenSOK, LBS, PN, SCZ
Höhenlage Stadtgebiet300 m über Meeresspiegel (NN)
StadteinteilungKernstadt und 8 Ortsteile
Neustadt (Orla) Stadtgebiet | Breitenhain-Strößwitz | Dreba | Knau mit Posen und Bucha | Lichtenau | Linda mit Kleina, Köthnitz und Steinbrücken |  Moderwitz | Neunhofen | Stanau
Fläche86,07 km² (Stand 01.01.2020)
Einwohner9.339 (Stand 01.01.2024)
Bevölkerungsdichte108 EW/km²

Verteilung der Bevölkerung auf das Stadtgebiet und die Ortsteile

Gesamteinwohnerzahl: 9.339 (Stand 01.01.2024)

Stadtgebiet6.856 Einwohner
Breitenhain-Strößwitz161 Einwohner
Dreba231 Einwohner
Knau mit Posen und Bucha700 Einwohner
Lichtenau169 Einwohner
Linda mit Kleina, Köthnitz und Steinbrücken346 Einwohner
Moderwitz292 Einwohner
Neunhofen476 Einwohner
Stanau108 Einwohner

Verteilung der Gemarkungsfläche auf auf das Stadtgebiet und die Ortsteile

Gesamtfläche: 86,07 km² (Stand 01.01.2020)

Stadtgebiet18,79 km²
Breitenhain-Strößwitz5,57 km²
Dreba12,47 km²
Knau mit Posen und Bucha15,92 km²
Lichtenau2,25 km²
Linda mit Kleina, Köthnitz und Steinbrücken16,66 km²
Moderwitz5,59 km²
Neunhofen4,54 km²
Stanau4,28 km²
11./12. Jhd.

Das Gebiet der späteren Stadt Neustadt gehört politisch zum Orlagau, der ab 1063 im Besitz des Erzstifts Köln ist, und kirchlich zur Großpfarrei St. Simon und Juda in Neunhofen.

1120

Mit Moderwitz, Kospoda und Dreitzsch werden mehrere Orte in unmittelbarer Umgebung der späteren Stadt urkundlich genannt.

1252

Otto von Lobdeburg wird erstmals urkundlich nach der Burg Arnshaugk benannt.

2. Hälfte 13. Jhd.

planmäßige Stadtgründung durch die Herren von Lobdeburg

1290

Nach Aussterben der Herren von Lobdeburg-Arnshaugk fällt die Herrschaft Arnshaugk mit Neustadt durch Heirat an die Wettiner.

1291

Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Neustadt an der Orla (civitas dicta Nuenstat)

1294

Gründung des Augustinereremiten-Klosters durch Landgraf Albrecht und seine Gemahlin Elisabeth von Arnshaugk

1325

Ersterwähnung einer Ringmauer als Grenze des städtischen Rechtsbezirks

1364

Landgraf Balthasar schenkt der Stadt das "Steinerne Haus" als Rathaus (östlicher Teil)

1368

Der Stadtrat wird urkundlich genannt.

1449

Stiftung des Hospitals St. Laurentius und Bau der Kapelle

um 1465/68

Bau des westlichen Teils des heutigen Rathauses; östliche Erweiterung um 1500

1475

Die Fleischbänke werden vom Markt in den Durchgang zum Kirchplatz verlegt.

1485

Bei der Leipziger Teilung des wettinischen Territoriums fällt Neustadt an die Ernestiner.

1494

Verlegung des Friedhofs von der Johanniskirche zum Hospital

1513

Das Altarwerk aus der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. wurde in der Johanniskirche aufgestellt.

1516

Martin Luther weilte als Visitator des Augustinerklosters in Neustadt

1521/22

Die meisten Mönche verlassen das Kloster; es wird als eines der ersten in Thüringen aufgehoben.

1524

Martin Luther predigt während einer Visitationsreise in der Johanniskirche.

1527/28

Die Stadtkirche St. Johannis wird pfarrrechtlich von Neunhofen gelöst; als erster evangelischer Pfarrer wird Johannes Weber eingesetzt.

1567/71

Als Folge der „Grumbachschen Händel“ werden mehrere ernestinische Ämter, darunter Arnshaugk mit Neustadt, an die albertinische Linie der Wettiner verpfändet.

1587

Erlass von Stadt-Statuten zur Regelung des öffentlichen Lebens

1660

Bildung des Neustädtischen Kreises als Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen; Zuteilung an das Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz

nach 1670

Um- und Wiederaufbau des 1640 durch Brand zerstörten Klosters als „Schloss“

1705

Der jüngste Sohn des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz, Friedrich Heinrich, dem 1699 Pegau und Neustadt/Arnshaugk als Paragium zugeteilt wurden, bezieht das neue Schloss (ehem. Kloster) in Neustadt.

1708

Einrichtung einer Poststation in Neustadt (Linie Leipzig–Nürnberg)

1718

Mit Erlöschen der Sekundogenitur Sachsen-Zeitz fällt Neustadt zurück an das Kurfürstentum Sachsen.

1815

Nach den Napoleonischen Kriegen wird der Neustädtische Kreis auf dem Wiener Kongress zunächst Preußen zugesprochen und kurz darauf an das Großherzogtum Sachsen-Weimar- Eisenach abgegeben.

1823

Gründung der örtlichen Sparkasse

1852

Eröffnung des ersten Krankenhauses in Neustadt am Eiskellerplatz

1861

Einführung der Straßenbeleuchtung

1871

Anschluss an die Eisenbahnstrecke Gera–Saalfeld

1891

Bau der Gasanstalt1891

1905

Einweihung der katholischen Kirche

1955

Bau des Bismarckturms auf dem Kesselberg

1912

Einrichtung eines ersten Heimatmuseums im Rathaus

1922

Nach Gründung des Landes Thüringen (1920) wird der Neustädtische Kreis aufgelöst und Neustadt dem Landkreis Gera zugeordnet.

1945

14. April: Einmarsch amerikanischer Besatzungstruppen; am 1. Juli Übernahme durch die Rote Armee

1952

Kreisreform: Neustadt wird dem neuen Kreis Pößneck zugeteilt.

1975

Baubeginn Wohngebiet Neustadt-Süd

1976

Eingemeindung von Molbitz mit Döhlen

1989

Friedliche Revolution

1990

6. Mai: erste freie Kommunalwahlen in der DDR; 3. Oktober: Wiedervereinigung

1994

Kreisreform, Neustadt kommt zum Saale-Orla-Kreis.

1994

Eingemeindung von Lichtenau und Neunhofen.

2010

Eingemeindung von Breitenhain und Strößwitz.

2015

Einweihung des AugustinerSaales nach Umbau der ehemaligen Klosterkirche

2016

Eröffnung des Museums „Lutherhaus“

2019

Eingemeindung von Stanau

2020

Eingemeindung von Dreba, Knau und Linda

Das Wappen der Stadt Neustadt an der Orla zeigt auf blauem Grund drei silberne Türme mit offenen Toren und roten Dächern. Der Turm in der Mitte ist niedriger und breit bedacht. Die beiden Türme außen sind höher und mit Spitzdächern bedeckt, welche von goldenen Knäufen bekrönt werden. Die Türme sind durch Zinnen miteinander verbunden. Auf dem Mittelturm thront ein goldener Adler. An der Torstelle lehnt ein goldener Schild, darin ein aufgerichteter, nach rechts schreitender schwarzer Löwe.

Die Türme stellen die drei Stadttore dar, die als Durchlass in oder aus der von einer Stadtmauer umgebenden Stadt dienten. Der schwarze Löwe auf goldenem Schild zeigt das markgräfliche Meißner Wappentier. Die Anordnung des Schildes vor dem Tor ist ein Symbol für das Recht auf Öffnung der Tore durch den Landesherrn. Der goldene Adler könnte zum einen in seiner slawischen Wortherkunft als "Orila" oder "Orel" auf den Fluss Orla hinweisen oder mit der nahe gelegene Burg Arnshaugk in Verbindung stehen, da Arnshaugk so viel bedeutet wie Adlerhügel oder Adlerhorst.

Das Stadtwappen ging aus den Stadtsiegeln hervor, wobei die Symbolik des Siegels für das Wappen übernommen wurde. Das älteste erhaltene Siegel der Stadt Neustadt an der Orla stammt aus dem Jahr 1403 und zeigt bereits die drei Türme mit dem Adler.

pdf

Satzung über die Verwendung des Wappens und Stadtlogos

• 2 MB • 17.07.2020 • Download als pdf-Datei
1883-1915Wimmler, Ernst Louis
1919-1923Gerhard, Hans Hermann Gottfried
1923-1931Bobert, Max
1931-1933Hoeft, Emil
1934-1943Hempel, Karl
1944-1945Schneider, Willi
1945Bobert, Max
1945-1946Liebelt, Fritz
1946-1950Seiferth, Fritz
1951Mittenzwei, Alfred
1951-1953Rosan, Kurt
1953-1955Büchler, Willy
1955-1958Menzenbach, Otto
1958-1969Franke, Heinz
1969-1972Thomaschewski, Horst
1972-1984Büchel, Dieter
1984-1990Ulitzsch, Günter
1990-1994Mailbeck, Klaus
1994-(2014) 2018Hoffmann, Arthur
seit (2014) 2018Weiße, Ralf

Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste allgemeine Ehrung, welche die Stadt Neustadt an der Orla zu vergeben hat. Die Ehrenbürgerschaft wird an Personen verliehen, die sich in herausragender Weise um die Stadt und das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht haben.

Folgende Persönlichkeit sind mit dem Neustädter Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet worden:

Maximilian Justus Günther von Schreibershofen

zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Maximilian von Schreibershofen entstammte einer Neustädter Familie und wurde 1785 hier geboren. Er war Sächsischer General der Infanterie, Generaladjutant des Königs Friedrich August II. und Mitglied der deutschen Bundesmilitärinspektionskommission. Für sein Land kämpfte er 1806 in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt gegen die Truppen Napoleons, nahm 1813 an der Völkerschlacht in Leipzig teil und zog 1815 als Adjutant des englischen Generals Wellington bei Waterloo zum dritten Mal in den Krieg. Am 2. Dezember 1850 wurde er in den Ruhestand entlassen, welchen er noch mehr als dreißig Jahre erleben konnte. Am 24. Dezember 1881 starb er im Alter von 96 Jahren in Dresden.


Johann Gottlieb Rintsch

1864 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt ernannt

Johann Gottlieb Rintsch wurde 1788 in Wittenberg geboren, ging dort zur Schule und studierte ebendort Theologie. Der Französische Krieg unterbrach das Studium und so erlangte er erst 1810/11 den Grad des Magisters in Dresden. Im Frühjahr 1814 übernahm er die Stelle des Superintendenten und Oberpfarrers in Neustadt an der Orla. Er war zweimal verheiratet, jedoch war ihm das Glück eigener Kinder nicht vergönnt. So engagierte er sich neben seinem Wirken in der Kirche auch für die benachteiligten Menschen in Neustadt. Unter seiner Hand wurde in Neustadt eine „Kinderbewahr- und Beschäftigungsanstalt“ gegründet, in welcher arme und verwaiste Kinder Obhut fanden. Um der Kinderbettelei entgegen zu wirken, gründete er 1853 daraus den ersten "Kindergarten". Anlässlich seines 50. Amtsjubiläums im Jahre 1864 benannte man die Einrichtung als "Rintsch-Stiftung" und ernannte ihn zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla. 1867 verstarb er in Neustadt.


Hugo Erdmann Müller

am 2. Januar 1866 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Hugo Erdmann Müller wurde 1817 geboren. Von 1850 bis 1865 war er Direktor des Neustädter Kreises und Bezirksdirektor des Verwaltungsbezirkes, von 1852 bis 1894 Mitglied und zeitweise Präsident des Landtages sowie Geheimer Staatsrat in Altenburg. Während seiner Amtszeit setzte er sich persönlich zum Wohle aller Bevölkerungsschichten und verbesserter Lebensbedingungen in Neustadt an der Orla ein. So errichtete er eine "Kinderbeschäftigungsanstalt", eröffnete die höhere Bürgerschule in Neustadt und trug zur Erschließung der Landschaft z.B. durch die Genehmigung der Eröffnung von Gaststätten außerhalb der Stadt bei. Am 2. Januar 1866 wurde er daher zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt. Nach seinem Tod 1899 in Dresden wurde aus seinem Erbe die Hugo-Müller-Stiftung gegründet, welche sich weiter für arme Menschen in Neustadt einsetzte.


Heinrich Ferdinand Säuberlich

am 20. Juni 1883 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Heinrich Ferdinand Säuberlich war von 1840 bis 1877 Lehrer an der Bürgerschule in Neustadt an der Orla. Am Tage seiner Goldenen Hochzeit, dem 20. Juni 1883, wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt. Mehr als 20 Jahre war er Mitglied im Landtag und im Gemeinderat der Stadt, war Verwaltungsausschussmitglied der Sparkasse und 1861 Mitbegründer des Neustädter Gewerbevereins. Er war zudem über viele Jahre Redakteur des Neustädter Kreisboten. Im Jahre 1860 initiierte er zudem die Gründung der „Tannenstiftung“ zum Ausbau der hiesigen Stadtkirche. Die Fertigstellung des Projektes 1894 hingegen erlebte er nicht mehr, da er im November 1885 verstarb.


Karl Friedrich Ferdinand Reußner

am 1. Mai 1893 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Karl Friedrich Ferdinand Reußner wurde 1813 in Triptis geboren. Nach seinem Studium war er zunächst Hauslehrer in Geroda und wurde 1856 Diakonus und Rektor der Stadtschule in Weida. Im Jahre 1867 übernahm er das Amt des Oberpfarrers und Superintendenten in Neustadt an der Orla. Aufgrund seiner Verdienste wurde er am 1. Mai 1893, am Tag seiner Pensionierung, in der Stadtkirche zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt. Er verstarb im Jahre 1895 in Neustadt.


Otto von Bismarck

am 1. April 1895 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck lebte von 1815 bis 1898. Aus Anlass seines 80. Geburtstages am 1. April 1895 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Neustadt an der Orla verliehen. Neustadt tat es damit allen anderen Städten des Thüringer Städteverbandes gleich.


Eduard Richard Fritzsche

1918 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Eduard Richard Fritzsche wurde 1860 in Neustadt an der Orla als Sohn des Tuchfabrikanten Franz Fritzsche geboren. Er besuchte zunächst die Neustädter Schule und erlangte danach an der Oberrealschule in Gera sein Abitur. Neben seinem Vater und seinen Brüdern arbeitete auch er in der väterlichen Tuchfabrik und trug zum Erfolg des Unternehmens bei. Er selbst jedoch lebte bescheiden und einfach. Sein Vermögen spendete er schon zu Lebzeiten für die Gesundheitsfürsorge und die Linderung der Kriegsnöte. Er war stets ein Freund und Helfer der Armen, Kranken und Bedrängten und wurde daher im Jahre 1918 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt. Im Jahre 1923 starb er im Alter von 63 Jahren in Neustadt.


Dr. med. Armin Trübiger

am 11. Juli 1927 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Dr. med. Armin Trübiger wurde 1847 in Quirla geboren. Als Allgemeinmediziner praktizierte er über mehr als 50 Jahre in Neustadt an der Orla. Zwar wollte er seinen Ruhestand in Rudolstadt genießen, musste dann aber aufgrund von mangelnder medizinischer Versorgung in Neustadt und der umliegenden Region zurückkehren. So hatte er zu Lebzeiten viele arme Kranke nicht nur unentgeltlich ärztlich behandelt, sondern auch anderweitig unterstützt. Daher wurde er anlässlich seines 80. Geburtstages am 11. Juli 1927 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt. Im Jahre 1934 starb er im Alter von 86 Jahren eben hier.


Peter Tanz

am 26. Oktober 2008 zum Ehrenbürger der Stadt Neustadt an der Orla ernannt

Peter Tanz wurde am 27. August 1938 in Weimar geboren. Hier besuchte er die Schule und absolvierte dann eine Lehre als Fräser und Hobler. Seit 1965 studierte er Theologie in Leipzig und wurde im November 1975 zum Pfarrer in Moderwitz gewählt. In den 1980er Jahren war er ebenso als Jugendpfarrer in Neustadt tätig. In Neustadt an der Orla ist er zudem untrennbar mit der demokratischen Revolution 1989/1990 verbunden. So prägte er nachhaltig die Entwicklung und Ausrichtung der örtlichen Bewegung und wurde zum Sprachrohr und Leiter der Protestbewegung.

Am 12. Oktober 1989 fand unter seiner Leitung das erste politische Friedensgebet in Neustadt statt. Am Vorabend seines 70. Geburtstages, dem 26. August 2008, wurde ihm daher das Ehrenbürgerrecht der Stadt Neustadt an der Orla verliehen.

Im Dezember 2012 ist Pfarrer Tanz im Alter von 74 Jahren verstorben.


Wie in zahlreichen Städten und Gemeinden Deutschlands, wurden auch in Neustadt an der Orla während der Zeit des Nationalsozialismus Ehrenbürgerrechte verliehen an Paul von Hindenburg, Fritz Wächtler, Wilhelm Frick und Adolf Hitler. In seiner Sitzung vom 25. September 2008 entzog der Stadtrat der Stadt Neustadt an der Orla den genannten Personen jedoch das Ehrenbürgerrecht.

Nördlich der Stadt liegen die beiden Orte Breitenhain und Strößwitz auf einem kleinen Höhenzug des Orlatals inmitten einer idyllischen Heidelandschaft. Beide Dörfer wurden nach dem Zusammenschluss zu Breitenhain-Strößwitz im Dezember 2010 in Neustadt eingemeindet. Mit Beginn des Jahres 2019 kam als dritter Ort der Heidedörfer der kleine Ort Stanau hinzu. Stanau liegt in einem schmalen Tal, umgeben von Wiesen und Feldern und bildet den nördlichsten Ausläufer der Stadt.

In südlicher Richtung liegt Moderwitz. Schon vor der Eingemeindung  im Jahr 1952 verband Moderwitz und die Stadt Neustadtan der Orla eine lange Geschichte, da sich die Fürstliche Schäferei des Dorfes für das Gerber- und Tuchmacherhandwerk der Stadt verdient machte. Weiter im Süden liegt Linda mit Steinbrücken, Kleina und Köthnitz. Die Kleinaer Höhe ist mit einer Lage von 531 Meter über Meeresspiegel der höchste Punkt der gesamten Stadt. Im Januar 2020 wurden die Orte Linda, Dreba und Knau mit Posen und Bucha nach Neustadt eingemeindet. Vor allem die Nähe zum Land der Tausend Teiche prägt die landschaftliche Schönheit dieser südwestlich gelegenen Ortsteile.

Weiter westlich der Stadt liegt Neunhofen. Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1071, gehört Neunhofen zu den ältesten Ortschaften der gesamten Region und gehört seit der Eingemeindung im Jahr 1994 zur Stadt Neustadt (Orla). Als größter Pfarrbezirk des Erzbistums Mainz im thüringischen Raum erlangte das Dorf im Mittelalter große Bedeutung. Im Nordwesten schließlich liegt Lichtenau im bewaldeten Buntsandsteingebiet. Noch heute führt die einstige Handelsstraße von Schleiz über Neustadt nach Kahla, Jena, Naumburg durch den ebenfalls 1994 eingemeindeten Ort.

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